Die Marpinger Mundart gehört zum moselfränkischen Dialektbereich. Die Grenzen sind die das/dat Linie, die op/auf (in Marpnigen off) Linie und die Dorf/Dorp Linie.

Ein gutes Beispiel für die Überschreitung dieser Grenzen ist eine Reise nach Saarbücken. Sagt ein guter Marpinger beim Einkauf: "Ech well dat doo Kläd" (Ich hätte gerne diese Kleid), so muss ein Saarbücker das in "Ech well das Kläd do" übersetzen.

Eine Fahrt nach Trier kann zu dem bemerkenswerten Fall führen, dass der Marpinger sagt: "Kenne ihr mir mol dat Kläd off dem Schrank ronnerholle". Der Tierer muss übersetzen : "Kennt dir mir dat Kläd op dem Schaaf roofhuelle".

Das ist zugleich ein Beispiel für die Schrank/Schaaf Grenze. Ein Schaaf in Marpingen is ein Wolltier, in Trier ist es ein Möbelstück.

Erhaltung

Die Erhaltung der verschiedenen Dialekt ist sicher zum Teil auf die abgeschiedene Lage der Region zurückzuführen. Währen im Rhein- und Ruhrgebiet eine Verstädterung stattfand, mir der dazugehörenden Einwanderung von Arbeitssuchenden aus nah und fern, blieb die Region in Eifel, Hunsrück und an der Saar, lange isoliert. Eine Angleichung und Übernahme der verschiedenen Mundartem blieb somit zwangsläufig aus.

Dynamik

Zu Beginn der Industrialisierung, als Eisen- und Kohleerzeugung eine wichtige Basis der Entwicklung wurden, wurden die Regionen Lothringen, Luxembourg und Saar mit einer Flut von Zuwanderern konfrontiert. Gegenseitige Übernahme von kulturellen Eigenarten, auch im sprachlichen Bereich, war nur eine Frage der Zeit.

Zukunft

Mit der zunehmenden Globalisierung, dem raschen Zugriff auf Information, die weltweit zur Verfügung steht, ist eine Änderung der Sprache bedingt. Anglizismen werden immer mehr in unsere Sprache integriert.

Sprache ist dynamisch. Ihr Zweck ist die Kommunikation basierend auf ständig sich änderenden Randbedingungen. Wir sprechen anders, als unsere Grossväter, und unsere Enkel werden anders sprechen, als wir es tun.

Der Marpinger Dialekt ist eine Variation des Mitteldeutschen, wie es in weiten Teilen Südwestdeutschlands und der Grenzregionen, Luxembourg und Lothringen, gesprochen wird. Die Karte (43 kB, freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Ralf Sürtenich : Homepage : http://www.suertenich.com / Direkter link zum Möselfränkischen : http://www.suertenich.com/html/moselfr.html) zeigt eine Einteilung der Sprachgrenzen von heute.

 

Der Ursprung der Marpinger Mundart