De Schlepperjaap

Der Schlepper Jaap (aus Schlppersch Haus) hat im Grund gewohnt - direkt unterhalb dem Haus meines Grossvaters, dem Bonner Franz. Es gibt ein paar Geschichten vom Jaap und Franz, die mir als Kind erzählt wurden. Eine davon ist, wie der Schlepper Jaap sich von einem lästigen Nussbaum in seinem Garten trennte.

De Schlepperjabb onn de Nossbaam

Ja, der Nussbaum musste weg. Wahrscheinlich war er zu gross geworden und hat dem Garten sein Licht genommen. Das ist zwar sein natürliches Recht, aber der Gartenbesitzer hat das wohl anders gesehen. Nun, auf zur Tat.

Die letzte Stunde des Baumes hat geschlagen. Mit viel Mühe wird er abgesägt. Fällt. Das Holz ist willkommen für den Ofen; das alles bereitet aber viel Mühe. Sägen, sägen und wieder sägen ist eine Qual. Doch das macht der Jaap mit Ausdauer. Tortzdem wird es ihm langsam leid. Und es bleibt ja noch der Stumpf. Der sitzt weiter im Garten und muss natürlich auch noch ausgegraben werden. Nur wer einen Baumstumpf selbst ausgegraben hat, weiss wieviel Schweiss hier rinnen muss! "Zuviel gelitten", denkt der Jaap. "Hier wird die moderne Technik angweandt!"

Der Marpinger Hartsteinbruch, auch bekannt als "De Bruch", ist ein fortschrittliches Unternehmen seiner Zeit. Auch der Bonner Franz, mein Opa, war daran beteiligt. Aber das ist eine ganz andere Geschichte, die ich euch später erzählen werde. Nun, im "Bruch" wird zum Glück Dynamit verwendet. Da jeder Marpinger zumindest einen Bekannten auf der "Grub", dem "Eisenwerk" und auch im "Bruch" hat, ist die Beschaffung von Dynamit zwar ein schwieriges doch kein unmögliches Unterfangen. Die Idee des Schlepper Jaap war nämlich einfach und effizient: "Der Stumpf wird weggesprengt". Das ist kräftesparend und geht zusätzlich schnell. Ein doppelter Vorteil.

Gedacht, getan. Der Stumpf wird mit einer guten Ladung Dynamit versorgt. Zündung und in Deckung. "Kabooom". Das Resultat ist in der Tat das Gewünschte. Vom Baumstumpf ist nichts mehr zu sehen. Nur ein Krater ist geblieben.

Bleibt nachzutragen, dass in der näheren Umgebung auch keine Fensterscheiben heil geblieben sind. Mein Opa, der Bonner Franz, hat mir erzählt, dass Teile des Stumpfes noch auf dem, "Biel" gefunden wurden. Das sind nur etwa 500 m vom "Ground Zero", wie der Bombenexperte sagen würde.

Keschdebaam (377K)

Wie der Schlepper Jaap die Fensterscheiben repariert oder bezahlt hat, hat mein Opa mir nie erzählt. Aber vieleicht hat man das früher auch anders geregelt als heute.

Eine andere Baumgeschichte ist die von unserem Käschdebaam.